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Dittelsdorf

Dittelsdorf wurde am 22. September 1369 erstmals urkundlich erwähnt, als Friedrich von Kyaw einen Teil des Dorfes an das Kloster St. Marienthal verkaufte. Auch die Stadt Zittau besaß Güter in Dittelsdorf, diese wurden jedoch nach dem Oberlausitzer Pönfall von Ferdinand I. eingezogen und mussten in den folgenden Jahrzehnten von Zittau erneut  erworben werden. 1558 erwarb die deshalb Stadt mehrere Bauerngüter im  Ort. Während der Reformation fiel 1570 auch der ehemalige Besitz der Johanniterkommende Hirschfelde an Zittau. Die Herrschaft des Klosters und der Stadt hielt bis ins 19. Jahrhundert an.

Dittelsdorf war seit jeher durch Ackerbau und Hausweberei geprägt, daher traf die Industrialisierung den Ort hart. Viele der ehemaligen Leineweber mussten nun in den Hirschfelder Werken und später auch im Kraftwerk Hirschfelde arbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden bis 1960 auch in diesem Dorf drei Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften.

Am 1. Januar 2002 wurde Dittelsdorf mit Hirschfelde zusammengeschlossen[2] und fünf Jahre später zusammen mit dieser Gemeinde in Zittau eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr

Einwohner

1547

100

1777

850

1790

857

1830

1228

1837

1436

1855[4]

1502

1871

1577

1885

1495

1890

1429

1910

1460

1925

1428

1939

1355

1946

2079

1950

2207

1964

1661

1990

1132

2000

1024

10/2010

873

10/2011

855

10/2012

840

Im Jahr 1547 wirtschafteten im Zittauer Anteil von Dittelsdorf 21 besessene Mann. Bis 1777 kamen im gesamten Dorf noch 46 Gärtner und 122 Häusler hinzu.

Die erste Bevölkerungserhebung in Sachsen, in der nicht die  Besitzverhältnisse sondern jeder einzelne Einwohner gleichwertig gezählt wurde, erfolgte im Jahr 1834, damals lebten 1436 Personen im Ort. Die  Bevölkerung vergrößerte sich innerhalb der nächsten Jahrzehnte auf 1577  Einwohner im Jahr 1871, fiel aber bis 1890 auf 1460. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs blieb die Einwohnerzahl konstant bei etwa 1400 Bewohnern. Nach Ende des Krieges fanden viele Flüchtlinge in Dittelsdorf eine neue Heimat, so  dass die Bevölkerung auf über 2200 Einwohner anwuchs. Bis zur  Jahrtausendwende fiel die Einwohnerzahl immer weiter, so dass heute noch knapp 850 Menschen in Dittelsdorf leben.

Ortsnamensformen von Dittelsdorf sind unter anderem Ditlichstorf (1369), Dytrichsdorff (1406), Dythleybsdorff (1410), Ditilsdorff (1420), Dytrichsdorff (1424) und Tittelsdorf (1777). Seit 1791 ist die Form Dittelsdorf gebräuchlich. Man geht davon aus, dass der Ort seinen Namen von einem Lokator namens Ditlich erhielt, der das Dorf anlegte oder zumindest erweiterte.

Einzelnachweise

  1. Stadtanzeiger Nr. 248 (April 2013). Stadtverwaltung Zittau, 10. April 2013, abgerufen am 20. April 2013 (PDF; 1,8 MB).
  2. Gebietsänderungen ab 1.Januar 2002 bis 31.Dezember 2002. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 2011 (PDF, 10 KB).
  3. Gebietsänderungen ab 1. Januar 2007 bis 31. Dezember 2007. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen,  2011 (PDF, 10 KB).
  4. C. F. T. Rudowsky: Verzeichniß der gesammten Ortschaften des Königreichs Sachsen ... nach der Zählung am 3. Dezember 1855. Dresden: Ramming 1857, S. 12.

Text: de.wikipedia.org/wiki/Dittelsdorf

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